Sehenswertes in Waldbreitbach
Bedingt durch die lange, abwechslungsreiche Historie unserer Gemeinde, verfügt Waldbreitbach über viele, gut erhaltene Sehenswürdigkeiten, die, eingebettet in eine wunderschöne Landschaft, zu einer Besichtigung einladen.
Bei Wanderungen, Radtouren, aber auch durch verkehrsgünstige Anbindungen erreichen Sie die betreffenden Orte bequem und unkompliziert. Unsere Cafes, Restaurants bieten Ihnen eine vorzügliche Verpflegung, Hotels und Pensionen erlauben Ihnen auch längere Aufenthalte im Ort.
Auch die SWR Landesschau Rheinland-Pfalz war schon in Waldbreitbach und hat einen Beitrag über „Die Neuwieder Straße in Waldbreitbach“ veröffentlicht. Hier gehts zum Video Beitrag des SWR.
Informieren Sie sich zusätzlich über weitere Angebote im Wiedtal über unseren Touristikverband Wiedtal e.V. www.wiedtal.de
Die über einen Treppenaufgang von der Hauptstraße erreichbare katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurde im 13. Jahrhundert vom Deutschen Orden begründet. Aus dieser Zeit ist nur der Turm mit von ionischen Säulen unterteilten Doppelarkaden im Obergeschoss erhalten. Die Glocke goss 1694 Johannes Berdaller aus Koblenz-Ehrenbreitstein.
Das Langhaus wurde 1876-78 nach Abriss seines Vorläufers neu errichtet. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche nach und nach (1950-1976) saniert und nach den historischen Vorbildern neu ausgemalt.
Oberhalb der katholischen Pfarrkirche befindet sich das ehemalige Deutschherren-Ordenshaus, das 1239 als Deutsches Huis zu Brettbach erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die zur Deutschordensballei Koblenz gehörige Komturei verfügte im 18. Jahrhundert über ca. 400 Morgen Land. Nach Einzug des Besitzes nach dem Reichsdeputationshauptschluss durch das Herzogtum Nassau (1809) kaufte Hermann Fürst zu Wied das Anwesen.
Nach dessen Tod diente es verschiedenen Zwecken – als Tochterschule, Kindergarten, Krankenambulanz und zuletzt als Altenheim des Ordens der Franziskanerinnen von der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln, nach seiner Ordensgründerin Rosa Flesch Commende Rosa-Stift genannt. Seit 1988 wurde das Anwesen nicht mehr genutzt. Der sanierungsbedürftig gewordene Komplex wurde 2008 von einem privaten Investor erworben.
Das Gebäude wurde 2009/2010 im Stil des 1703 errichteten frühbarocken Kernbaus unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange umgebaut und dient jetzt als Wohn- und Geschäftshaus.
Die Bausubstanz des Ortes ist, bedingt durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, heterogen; ein geschlossener Altstadtkern fehlt. Einige Fachwerkhäuser in Privatbesitz sind restauriert worden. An manchen Gebäuden, die indes stark verändert sind und heute anderen Zwecken dienen, wird auf lokale Handwerkstraditionen hingewiesen, beispielsweise an der Alten Schmiede (Fachwerkhaus von 1794) und der Schreinerei (seit 1875).
Zeitgenössisches Kunsthandwerk ist durch eine kleine Töpferei, die sich neben der Herstellung von zeitgenössischer Gebrauchskeramik in Kleinstserie, auf die individuelle Herstellung von Unikaten spezialisiert hat, vertreten.
An der Wied steht eine Ölmühle, die ihre erste Konzession durch Kurköln 1676 erhielt, vier Jahre später aber von einem Hochwasser vernichtet wurde. Vom Wiederaufbau 1700 stammt das aus Eichenholz konstruierte Triebwerk des Kollergangs.
Damit handelt es sich um die älteste im Rheinland erhaltene Ölmühle dieses Bautyps. Bis 1948 war sie in Betrieb und stellte Öle aus Leinsamen, Raps, Bucheckern und Mohn her.
Ca. 100 m Wied aufwärts steht eine Mühle mit Wasserrad von 1911; weitere Mühlen sind durch Wanderwege erschlossen.
Historischer Baumbestand auf dem Gemeindegebiet (eine hohle Linde vor der Kirche, eine Kastanie an der Ölmühle) ist als „Naturdenkmal“ ausgewiesen.
An der Gemeindegrenze zu Hausen liegt die 1694 erbaute Kreuzkapelle am Wiedufer, die im 18. Jahrhundert ein beliebter Wallfahrtsort war.
Im 19. Jahrhundert war sie Keimzelle für die Gründung zweier franziskanischer Ordensgemeinschaften in Waldbreitbach:
Peter Wirth begründete hier 1862 die Gemeinschaft der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz, die ihr Mutterhaus und verschiedene soziale Einrichtungen in Hausen unterhält; zuvor zwischen 1851 und 1860 hatte Rosa Flesch, die ihr Mutterhaus auf dem Kapellenberg im Ortsteil Glockscheid (Kloster Marienhaus) errichtete, in den Eremitenklausen der Kreuzkapelle gelebt.