Chronik von Waldbreitbach

 

Alte Dorfschmiede in WaldbreitbachZeitleiste

874 Waldbreitbach wird erstmals in einer Aufzeichnung aus dem Jahre 874 genannt.

1239 tritt der Ort als Pfarrei auf und war im Besitze der Gräfin Mächthilde von Sayn.

1260 Um 1260 erhielten die Deutschherren das Patronat über die Pfarrei von Waldbreitbach und die weltliche Hoheit ging an das Kur Köln über. Hier war der Sitz der Kommende bis zu dessen Aufhebung in den Rheinbundstaaten.

1809 Die Wirtschaftsgebäude der Kommende wurden durch die fürstliche Wiedische Rentei 1877 abgebrochen.

1815 Nach der Konvention zu Wien am 31. Mai 1815 übergab Nassau das Amt Neuerburg an Preußen. Obwohl die Neuerburg längst schon verfallen ist, trägt das Amt immer noch den Namen Neuerburg, dessen Sitz in Waldbreitbach ist.

1877 Die Wirtschaftsgebäude der Kommende wurden durch die fürstliche Wiedische Rentei 1877 abgebrochen.

1929 kam dann das Anwesen in den Besitz der Franziskaner Schwestern, die nun in dem heute benannten Rosa-Stift älteren Damen eine Heimstatt schenken.


Geschichtliche Darstellung der Ereignisse

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist für das Jahr 857 belegt, als mit der Schreibweise Bretpah die Grenze zur Kastorgemeinde Rengsdorf beschrieben wurde. In der nachfolgenden Zeit wurde stets von dem Tal Breitbach berichtet, worin – mit den Worten der Mechthild von Sayn – die beiden Breitbach sich ausgebildet hatten.

Vom Mittelalter bis in die Neuzeit wurde das heutige Waldbreitbach stets mit Breitbach bezeichnet, während mit dem Begriff „Walt“-Breitbach (Grefenbreitbach) das heutige Niederbreitbach gemeint war, weil ebendort der Sitz der Ver-Walt-ung war. Irrigerweise wird in der Vorstellung der Einwohner die Namensnennung mit Wald in Zusammenhang gebracht.

Im Urteil der Geschichtsforschung gehörte das Breitbacher Land in der Vor-Mechthild-Zeit zum Thüringischen Streubesitz am Rhein. Über den Kölner Kurfürsten und Erzbischof Philipp I. von Heinsberg (1167–1191) kam dieses Land, um später entstandene Streitigkeiten zwischen Köln, Thüringen und Sayn zu beenden, als Heiratsgabe in die saynische Zuständigkeit.

Mit dem Tode von Heinrich III. von Sayn (1202–1246), Gemahl der Mechthild, fiel nach turbulenten Erbauseinandersetzungen das Breitbacher Land im Jahre 1250 als Amt Neuerburg in die kurkölnische Oberhoheit zurück. Das Mittelalter ist gekennzeichnet durch sich ständig wiederholende kölnische Pfandschaften. Erst in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde unter dem Kölner Erzbischof Clemens August die Zeit der Pfandschaften beendet.

Der Erzbergbau nahm schon im Spätmittelalter ein beachtliches Ausmaß an. Der Deutsche Orden unterhielt mit dem Willen der Mechthild von Sayn in Waldbreitbach eine Komturei. Diese war ab 1313 dem Deutschmeister zu Mergentheim zugeordnet und ging 1602 auf die Ballei Koblenz über.

Auch war der Orden der Patronatsherr der dortigen Pfarrkirche (Johannes Baptista, später Beata Maria Virgo).

Im späten Mittelalter hatte zu Waldbreitbach ein weltliches Gericht das ursprünglich kirchliche abgelöst, das in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach einem großen Widerstand der Bevölkerung aufgehoben und nach Neuwied verlegt wurde.

Die kurkölnische Zeit endete, als 1803 das Amt Neuerburg runkel-wiedisch wurde. Ab 1806 bis 1815 war das Land nassauisch, sodann preußisch.

Der Ort Waldbreitbach öffnete sich vor dem Hintergrund zunehmender wirtschaftlicher Not mit der Wende zum 20. Jahrhundert bleibend dem Fremdenverkehr. Auch die durchgängig vorhandene Landwirtschaft bildete sich in den 1960er Jahren zurück.

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